Freitag, 16. August 2013
Das Leben im ständigen Trauerflor
Ja es ist Wahr. Ich habe Depressionen. Ein Gemisch aus einer Angststörung und Depressionen. Das habe ich Fachärztlich bestätigt. Egal mit wem ich darüber gesprochen habe, nur eine psychische Erkrankung war der offensichtliche Grund, warum es mir nicht gut ging. Dabei dachte ich immer alles zu haben und wenn ich so richtig darüber nachdenke, habe ich eigentlich auch alles was es zu einem Leben braucht. Selbst als ich eine Partnerin hatte, die ich abgöttisch liebte, zerfraß meine Depression diese Liebe, sodass sich meine Partnerin nicht in mich verlieben konnte. Wer verliebt sich schon in einen gebrochenen Mann. Sie hatte auch ein psychisches Problem, vielleicht bin ich ihr Spiegel und vielleicht war sie mein Spiegel. Vielleicht habe ich sie gebraucht, um mir meiner Erkrankung bewusst zu werden. Ich weiß nicht ob ich ihr danken, um sie weinen oder sie verfluchen soll. Wie alles dazu kam, bis dahin ist es ein langer Weg. Ich werde ihn euch erzählen, nach und nach.

Depressionen zu haben fühlt sich an, wie das Erbrochene Gottes zu sein, dass voll Zorn über die gesamte Bosheiten der Menschheit erfüllt in den tiefsten Ebenen des Göttlichen-Verdauungstraktes entstanden sind. Die ganzen Sprichwörter: Auf den Magen geschlagen, auf den Zahn fühlen, gebrochenes Herz, usw., genau das sind Depressionen. Alles auf einmal und 100-mal schlimmer, weil man vor göttlicher Kotze nicht geschützt ist. Genauso wenig kann man sich von einer Panikattacke schützen, die aus dem nichts auftaucht und den letzten fröhlichen Kern in einem erstickt. Ein Gefühl als müsse man sich am Schopf packen, entzwei reißen und sich dem Ballast des Lebens entreißen. Ich kann nicht sagen wie viele Panikattacken ich schon hatte. Jede war auf seine eigene weiße etwas ganz besonderes. Zunächst sucht man verzweifelt nach einem körperlichen Grund. Ein Fehler am Herz wäre mir lieber gewesen als aufgrund einer Depression einen gefühlten Herzinfarkt zu erleiden. Eine für mich klarer definierbare Ursache. Natürlich kann ich sagen: es ist halt nicht das Herz, dass krank ist, sondern das Gehirn. Aber wie und wo liegt die Depression versteckt?! Wie kam es dazu?! Warum beeinflusst diese so meinen Körper? Was kann ich dagegen tun, ein normales Leben zu führen oder führte mein normales Leben zu dem, was nun mal eben mein Leben momentan ist?! Vor ein zwei Jahren hätte niemand auch nur daran gedacht, mich mit Depressionen in Verbindung zu bringen. Ich war permanent der Clown und niemals Böse und immer gut gelaunt. War der Clown nur eine Maske oder ist die Depression gerade eine Maske für den Clown?
Ich habe gewiss kein „unschuldiges“ Leben geführt, habe aber immer funktioniert und mir stand immer das Gute im Vordergrund. War das Gute auch nur eine Maske und hat das verzweifelte bestreben danach Gut zu sein, geliebt zu werden, von allen gemocht zu werden mich in ein depressives tief gestürzt. Weil ich es nicht gut machen konnte oder weil ich meinte das was gut ist war gar nicht gut? Vielleicht hat niemand von mir erwartet, immer alles gut zu machen. Vielleicht hat mich mein eigener Anspruch immer gut zu sein krank gemacht. Vielleicht bin ich im innersten gar kein guter Mensch und durch das vorspielen ein guter Mensch zu sein wurde der Druck für mein Wahres ich zu groß… Fragen die ich so nicht beantworten kann. Ich weiß selber nicht was für ein Mensch ich bin, Mensch war und was ich gerne für ein Mensch wäre. Ich weiß nur das ich mein Leben so wie ich es geführt habe mich krank gemacht hat, ich gleichfalls das Leben aber auch vermisse und vor allem Angst davor habe, dass das neue Leben, wie auch immer es aussieht, nach sich zieht, dass Leute aus meinem alten Leben an mir vorbeiziehen und mein neues Leben nicht mehr akzeptieren. Auch das sind Depressionen. Und bringen mich nicht weiter…

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